Energieversorger erwarten digitalen Wettbewerb
Die Digitalisierung bringt neue Chancen für klassische Energieversorger, aber auch neuen Wettbewerb. Wie in anderen Branchen wird die Digitalisierung die Wertschöpfungskette der Energieversorgung aufbrechen und digitalen Dienstleistern den Zugang öffnen.
Datenverarbeitung wird somit zur Kernkompetenz. Das sind Ergebnisse des „Branchenkompass 2014 Energieversorger“ von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.
Vor allem Telekommunikationsanbieter sowie neue, spezialisierte Messdienstleister können nach Ansicht der Energieversorger künftig Marktanteile gewinnen. Hier sehen über zwei Drittel der Befragten eine starke Konkurrenz für ihr Geschäft.
Betreiber von Anlagen für erneuerbare Energien – neben privaten Haushalten vor allem institutionelle Anleger – stellen nach Ansicht von 56 Prozent der Befragten eine Marktbedrohung dar. Ebenfalls 56 Prozent erwarten mehr Wettbewerb durch Industrieunternehmen, die selbst Strom erzeugen und ins Netz leiten.
Infrastrukturdienstleister dringen ebenfalls verstärkt in den Energiemarkt; 46 Prozent der Versorger befürchten dadurch Einbußen, denn gerade in diesem Bereich wollen viele Versorger künftig expandieren.
Abbildung: Energieversorger im Umbau
Nach einer aktuellen Verbraucherumfrage informieren sich 80 Prozent der Energiekunden online über Tarife und Angebote, und 60 Prozent wechseln online. Dagegen plant laut Branchenkompass nur ein Drittel der Versorger Investitionen in die Social-Media-Nutzung im Kundenmanagement.
Dieser Trend hilft hingegen Internetunternehmen. Google oder Amazon könnten Energieversorgern künftig den direkten Kundenkontakt streitig machen.
Insbesondere über die Beherrschung der Datenflüsse im Smart Grid und durch Preisvergleiche können digitale Spezialisten den Kunden einen Mehrwert anbieten.
Quelle: Steria Mummert Consulting GmbH